Deutsche Mittelständler in China: Erfahrungsaustausch und Diskussion mit Botschafter SHI
Zu einer kleinen, aber feinen Austauschrunde zum Thema China haben die Verbände der Wir Eigentümerunternehmer-Gruppe am 4. Mai eingeladen. China-Spezialisten und Vertreter von ausgesuchten deutschen Mittelständlern mit China-Engagement trafen sich bei der Bank of China in München zum Erfahrungsaustausch über das China-Engagement ihrer Unternehmen und zum Gespräch mit dem chinesischen Botschafter in Deutschland SHI Mingde.
Vor allem Geschäftsführer und Vertreter namhafter mittelständischer Industriebetriebe waren dabei.
Dr. Yorck Otto, Präsident der Union Mittelständischer Unternehmen – Wir Eigentümerunternehmer und Dina Treu, Vizepräsidentin des Bundesverbandes Deutscher Mittelstand – Wir Eigentümerunternehmer begrüßten Botschafter SHI und die Teilnehmer und führten in das Thema ein. Unter der Leitung von Prof. Sonja Sackmann von der Bundeswehruniversität München, Schwerpunkt Interkulturelles Management, stellten die Firmenvertreter ihre Unternehmen und China-Aktivitäten vor und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus.
Anschließend diskutierten die Teilnehmer mit dem Botschafter Chinas in Deutschland SHI Mingde über die Schwerpunkte der chinesischen Politik und deren Auswirkungen auf die Unternehmen. Eine „neue Normalität“ entwickle sich in China, betonte Botschafter SHI. Das alte Motto „Wachstum um jeden Preis“ gelte nicht mehr, China ist weit gekommen und jetzt sucht man primär qualitatives statt blindes quantitatives Wachstum. China werde nicht mehr zweistellig wachsen, 7 % jährliches Wirtschaftswachstum ist jetzt die Zielmarke, auf die die Wirtschaftspolitik ausgerichtet ist. Dahinter steht das Ziel, das Bruttoinlandsprodukt und das Einkommen der Bevölkerung bis 2020 zu verdoppeln. Diese neue Politik sei nötig, um die derzeit drängendsten Probleme Chinas in den Griff zu bekommen: Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch sowie das große soziale Gefälle in China, das besonders zwischen den Küstenstädten und Zentralchina existiert. Die Stabilität des Landes zu gewährleisten ist oberstes Ziel.
China schreckt auch nicht mehr davor zurück, Umweltverschmutzer zu schließen, selbst wenn Tausende von Arbeitsplätzen dabei verlorengehen. Deshalb ist nicht mehr jedes ausländische Unternehmen erwünscht, sie müssten kompatibel mit den Umweltstandards sein. Wirtschaftspolitische Ziele und Trends sind: eine moderne Fertigungsindustrie, Umweltschutz, massiver Ausbau der erneuerbaren Energien, E-Mobilität und Förderung von Unternehmensgründungen im Bereich Internet, zum Beispiel sei der E-Commerce in China wesentlich weiter entwickelt als in Deutschland.