30 Jahre-Jubiläumsverleihung: Der Preis des Deutschen Mittelstands 2024 in Berlin
Der 5. November war der Tag des Highlights des Jahres 2024 für unsere Stiftung und Verbandsgruppe Wir Eigentümerunternehmer: An diesem Tag haben wir im Atrium der Deutschen Bank, Unter den Linden in Berlin das Jubiläum gefeiert – 30 Jahre DER PREIS DES DEUTSCHEN MITTELSTANDS. Die Jubiläumspreisträger sind der Präsident des Bundesrechnungshofs KAY SCHELLER und der Ökonom und allseits bekannte frühere Präsident des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. HANS-WERNER SINN. Der Preis wurde am 5. November bereits zum 30. Mal verliehen und ist damit einer der ältesten und renommiertesten Preise des deutschen Mittelstands bzw. der deutschen Wirtschaft an Persönlichkeiten des politischen und öffentlichen Lebens in der Bundesrepublik.
In der Begründung der Jury hieß es, Kay Scheller und Hans-Werner Sinn bekämen den Preis insbesondere „für ihren langjährigen und unermüdlichen Einsatz für Wirtschaft und Gesellschaft sowie für eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Finanzordnung in Deutschland“. Beide Preisträger seien auf ihren Gebieten unbequeme Mahner, die ihre Stimme zum besseren Funktionieren von Wirtschaft, Gesellschaft und staatlichem Handeln erheben.
Kay Scheller führt den Bundesrechnungshof nun seit 10 Jahren und hat seine Behörde in dieser Zeit zunächst strukturell neu aufgestellt, um ihre Schlagkraft und Wirkung zu erhöhen: mit einer organisatorischen Ausrichtung anhand der zentralen Herausforderungen und strukturellen Problembereiche des Staates sowie der Großthemen für Staat und Wirtschaft. Gleichzeitig habe Scheller die Arbeit seines Hauses mittels einer offensiveren Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und so das Bewusstsein für eine effiziente Verwendung der Steuermilliarden aus dem Bundeshaushalt gestärkt.
Der Jurist Scheller sei ein „hochverdienter Anwalt der deutschen Steuerzahler“, würdigte die Jury die Arbeit von Kay Scheller und dessen Haus. Er sei Gesicht und Motor des Bundesrechnungshofs und erfülle seine Aufgabe, „der Politik auf die Finger zu schauen“ beherzt und selbstbewusst. Er vertrete das verfassungsrechtliche Mandat seiner Behörde – Prüfen, Beraten, Berichten: Mit genauem Blick und mit klaren Fakten! – in herausragender Art und Weise, freundlich im Ton, aber bestimmt in der Sache.
Dies sei umso wichtiger in der aktuellen Zeit multipler Krisen, z.B. internationale Finanz- und Schuldenkrise, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg oder Klimakrise, in welchen die Regierenden dazu tendierten, übereilt und leichtfertig mit den Steuermilliarden umzugehen.
Bekannte Beispiele für Verschwendung fänden sich zu Hauf bei der Bekämpfung der Corona-Krise, bei der PKW-Maut, den aktuellen Ausgabenprogrammen der Bundeswehr, oder einer Energiewende, die hohe Kosten verursache, aber trotzdem die Versorgungssicherheit nicht gewährleiste.
Auch Hans-Werner Sinn habe sich immer vernehmlich und mit exzellenten Argumenten für eine konsequente Anwendung der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft und die Einhaltung marktwirtschaftlicher Mechanismen eingesetzt. Sinn, vielleicht der einflussreichste Ökonom Deutschlands der letzten Jahrzehnte, sei als ein wichtiger und streitbarer Mahner im wirtschaftspolitischen Diskurs aufgetreten, der sich nicht gescheut habe, Vertreter der Politik und gesellschaftlicher Organisationen mit seinen unbequemen Botschaften in Unruhe zu versetzen.
Beispiele für seine Themen seien die galoppierende öffentliche Verschuldung in Deutschland und Europa, die Inflationsgefahren der Finanzpolitik, eine Energiewende, deren klimapolitische Wirksamkeit in Frage zu stellen ist, eine ineffiziente Arbeitsmarktpolitik, die den Sozialstaat als Konkurrent der Wirtschaft agieren lässt, oder der Blindflug bei der Nachhaltigkeit unseres Rentensystems.
Sinn habe sich dabei stets gegen deutsche Alleingänge und deutschen Moralismus eingesetzt und statt dessen die Pragmatik und Wirksamkeit der wirtschaftspolitischen Empfehlungen in den Mittelpunkt seiner Darlegungen gestellt.
Vor knapp 20 Jahren habe er das Buch „Ist Deutschland noch zu retten?“ veröffentlicht, das die Reformen der Regierung Schröder maßgeblich beeinflusst habe.
Jetzt sei Zeit für eine angepasste Neuauflage dieses Buches – angesichts der augenfälligen wirtschaftlichen Herausforderungen und negativen Perspektiven, vor denen Deutschland gegenwärtig stehe, so die Jury abschließend.
Die Auszeichnungen wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 5. November im Atrium der Deutschen Bank, Unter den Linden, in Berlin überreicht. Dabei hielten die Laudationes Katherina Reiche, Vorsitzende des Vorstands der Westenergie AG und Parl. Staatssekretärin a. D. beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, auf Preisträger Kay Scheller und Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), auf Preisträger Hans-Werner Sinn.
Mit dem Preis des Deutschen Mittelstands (früher Deutscher Elite-Mittelstandspreis) werden seit 1994 Politikerinnen und Politiker und seit kurzem auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die mittelständische Wirtschaft und ein selbstbestimmtes Unternehmertum sowie die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland einsetzen. Bisher erhielten die Auszeichnung unter anderem Olaf Scholz, Frank-Walter Steinmeier, Günther Oettinger, Christine Scheel, Gerhard Schröder, Hermann Otto Solms, Kerstin Andreae, Christian Lindner, Stephan Weil, Tarek Al-Wazir oder Winfried Kretschmann.
Verliehen wird der Preis des Deutschen Mittelstands von der Stiftung Wir Eigentümerunternehmer in Zusammenarbeit mit Verbänden des deutschen Mittelstands, so der Wir Eigentümerunternehmer-Verbandsgruppe, dem Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft, dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute, dem Deutschen Steuerberaterverband, dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, der European Small Business Alliance sowie der Staatsbürgerlichen Stiftung Bad Harzburg.
Weitere Informationen: www.preis-des-mittelstands.de
Fotos: Andreas Amann, Berlin